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Skills

********egel Paar
2.633 Beiträge
Themenersteller 
Skills
Ihr Lieben,

viele von uns hier in der Gruppe haben das Problem mit selbstverletzendem Verhalten (SVV), in verschiedenster Art und Weise. So unterschiedlich die Beweggründe dafür und die Art der Selbstverletzungen sein mögen, so unterschiedlich sind wahrscheinlich auch die Skills, die uns helfen können, uns nicht weh zu tun, wenn der Druck aufkommt.

Ich würde hier gerne so eine Art Skill-Sammlung starten... möglichst ohne Wertungen, mir wäre es lieb, wenn es hier wirklich nur um die Hilfe zur Selbsthilfe gehen könnte.
Ich möchte hier auch keine ausufernde Diskussion zum Thema Borderline, denn SVV ist lediglich ein Symptom von vielen für diese Persönlichkeitsstörung und genauso häufig auch in anderen psychischen Störungen präsent.

Ich höre und lese auch hier immer wieder von den sogenannten Skills, sie werden aber komischerweise nie explizit benannt. Lasst uns das ändern!

Was hilft euch, wenn ihr den Druck zum SVV verspürt?
Was tut ihr dagegen?
Welche Hilfsmittel gibt es?


Ich selbst habe sehr lange (über 15 Jahre) gebraucht, um halbwegs mit meinem Schneidedruck umgehen zu können. Und das nicht selbst Verletzen hängt ganz massiv mit meinem Wissen zusammen, dass ich meinem Liebsten mindestens genauso weh tun würde wie mir selbst, wenn ich diesem Druck nachgehen würde.
Dennoch brauche ich fast jeden Tag ein Hilfsmittel, denn dieses rationale Wissen steht im Gegensatz zu meiner Emotion in diesem Moment des Drucks. Und das Nachgeben würde einen Teufelskreis bedeuten (danach schäme ich mich, dann verletze ich mich erst recht usw. usf.)

Weil es so schwer ist, darüber zu reden, insbesondere in diesen Momenten, habe ich inzwischen ein ziemlich eng sitzendes Gummiband um mein Handgelenk (das momentane Gummiband stammt übrigens vom letzten Bund Spargel *zwinker*). Das kann ich "schnippen" lassen, wenn ich diesen Druck habe.
Wenn mein Liebster in der Nähe ist, weiß er dann sofort, was los ist und kann auch entsprechend reagieren.
Gleichzeitig hilft es mir, über diesen ganz kurzen und vor allem spurenlosen Schmerzimpuls, mich wieder im Hier und Jetzt zu verorten. Und es stört auch nicht wirklich, denn es ist ja recht unauffällig (funktioniert auch gut mit einem Haargummi).

Bei meinem letzten Klinikaufenthalt habe ich eine junge Frau kennengelernt, die das gleiche mit einem sogenannten Stressball macht. Das ist ein relativ harter stacheliger Kunststoffball, den man in der Hand drücken oder über Körperstellen ziehen kann. Auch das sind Schmerzimpulse, die keine Spuren hinterlassen und einen wieder einigermaßen erden können.
Für mich persönlich funktioniert das nicht so gut, aber für sie war es genau das Richtige.

Dies sind nur zwei Beispiele. Ich würde mich über mehr Skills von euch freuen!

Sperling
****yx Frau
433 Beiträge
Quickies für die Handtasche :)
Hi *roseschenk*

hier nur mal ein paar praktische Beispiele für die Handtasche.
Diese bekommt Frau, nebst dem 2ten Paar Schuhe, dem Campinggaskocher usw - auf jeden Fall noch unter *zwinker*
Diese sind obendrein noch preisgünstig.

1. Ein Tuch zum zerreissen.
2. Ein Akupunkturring für den Finger (gibt es in diversen Stärken)
3. Brausetabletten
4. Jap Minzöl
5. Tee
6. Ein Sudoku
7. Ein Faden, den man verknoten kann ...um dann später die Knoten wieder zu entwirren.

Wer es hartcore braucht, der macht etwas Minzöl auf die Braustablette. *kaffee*

...

Ansonsten helfen auch noch Knautschbälle, Igelbälle, .. oder einfach mal Bauchatmung vor Schnappatmung. *omm*

Malbücher mit Zahlenkombinationen oder simples Kopfrechnen.

Kennt ihr noch die Slimies von früher? Dieses Glibbelzeug? *abgedreht*
Auch gut *zwinker*
Skills
******984 Frau
473 Beiträge
Früher habe ich hartcore skills gebraucht:
Peperoni, Peperonigummmibärchen, finalgoncreme, kühlpack, wechselbad, treten laufen, an die Wand lehen und in die hocke gehn, Ammoniak und zusätzlich igelball oder akkupressurrung
Musste allerdings aufpassen das ich meine skills nicht zur selbstverletzung umgewandelt hab.

Softskills: sodoku, Puzzle, malen, Atemübungen, Hirn flikflak, knete, igelball.

Mittlerweile ganz selten igelball.
Jetzt eher einfach laufen gehn und bewusst machen was gerade los ist.
******hen Frau
1.006 Beiträge
• chilli Schoten zerkauen
• Eiswürfel in Mund legen
• los rennen
• Bonbons (süß,scharf, bitter,sauer)
• Knete
• Kieselsteine für die Schuhe
******984 Frau
473 Beiträge
Zur Ergänzung
Brausetablette im Mund zergehen lassen
Laut schreien
Boxen (natürlich nur mit Handschuhe und Boxsack)
Verschiedene Düfte ausprobieren, die man nicht besonders mag
Sich schöne Erinnerungen, die man vorher aufgeschrieben hat, durchlesen
Großputz
Draußen Dinge zählen, z.b. bestimmte Baumarten, Autos oder sonstiges
Aromatherapie
an Ammoniak riechen (bekommt man in der Apotheke).
*********sHope Frau
1.429 Beiträge
Was mich immer wieder runterbringt, sind:

laut Musik hören und tanzen,
mein Gummiband am Handgelenk,
an meinem Lieblingsparfum riechen,
Kreuzworträstel und malen, habe mir aus diesem Grund eine App runtergeladen. So kann ich auch mal im Zug malen, wenn eine Panikattacke sich ankündigen sollte oder einfach um den Druck loszuwerden.


Ich habe früher auch härtere Skills verwendet, wie scharfe Chilibärchen, Eis oder auch mal sitzen an der Wand bis die Beine brennen.
******wen Frau
15.416 Beiträge
Gruppen-Mod 
Neben vielen der genannten Möglichkeiten hilft mir vor allem eines: reden. Reden lässt den Druck entweichen. Ich kotze mein Leid aus, und selbst wenn mir keiner direkt helfen kann, tut es doch gut, wenn mir jemand aufmerksam zuhört.

Da ich meist alleine zu Hause bin, kommt dann meist nur WhatsApp infrage oder, in den meisten Fällen, unser Gruppenchat. Ich habe aufgehört zu zählen, in wievielen akuten Krisen mir die PE-Geister beigestanden haben. Für mich persönlich ist der Gruppenchat der beste Skill den ich habe.
*******7_bw Mann
562 Beiträge
Gestern habe ich mal etwas ausprobiert, was zumindest kurzfristig etwas geholfen hat um Enttäuschung zu verbergen. Nämlich auf der Arbeit im Büro die Sonnenbrille aufzuziehen um so zumindest etwas das eigene Gesicht verstecken zu können. Hat zwar keine dauerhafte Wirkung gehabt, für den Moment hatte ich aber das Bedürfnis. So konnte ich zumindest meine Arbeit zu Ende bringen.

Gestern kam einer der Momente, in denen ich mich am liebsten in eine einsame Ecke gesetzt hätte und heulen hätte können. Da hat die Sonnenbrille durchaus gut getan. Es hat sich auch keiner getraut darüber eine abfällige Bemerkung zu machen.
****ra Frau
2.016 Beiträge
Mir hilft es in Krisen am meisten, raus in die Natur zu gehen.

Das stetige Laufen als "stumpfe" und doch zielorientierte Tätigkeit unterdrückt gut den Fluchtreflex und erdet mich.

Und wenn noch die *sonne* scheint .... umso besser! Das hebt meine Stimmung zu 80%.

GLG aus Südfrankreich !
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