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Political Correctness als Tyrannei oder Normalität

******ura Frau
667 Beiträge
Themenersteller 
Political Correctness als Tyrannei oder Normalität
Hallo ihr,
ich habe vorhin einen sehr interessanten Artikel in „der Welt“ online gelesen.
Es ist ein Interview mit dem Psychiater Manfred Lütz. Der Artikel heißt Political Correctness als Tyrannei der Normalität.

Lütz hat das Buch „Irre“ Wir behandeln die Falschen“ geschrieben. In den Interview wird die Frage gestellt, in wie weit Psychische Erkrankungen in unserer Gesellschaft angekommen und akzeptiert sind.
Lütz ist erfreut, dass endlich mehr Menschen über psychische Erkrankungen aufgeklärt sind, oder sich dafür interessieren. Er führt an, dass etwa 1/3 aller Deutschen irgendwann in ihrem Leben psychisch Krank werden und die anderen 2/3 psychisch kranke Angehörige haben. Er kritisiert, dass über psychische Erkrankungen immer noch mittelalterliche Vorstellungen herrschen.
Lütz bewertet die Aufklärungsarbeit die die Witwe von Robert Enke (Fußballer) und sein Psychologe betrieben haben als positiv, denn oftmals werden psychische Krankheiten bei Selbstmorden gar nicht in Erwägung gezogen. Es wird an Stress auf der Arbeit, Probleme in der Familie oder im Freundeskreis und andere Probleme gedacht, selten jedoch an eine psychische Krankheit. Welt online fragt nach, ob nicht längst ein neues Kapitel aufgeschlagen worden ist durch die vielen Psycho- Runden im Fernsehen (Z.B. Das Grubenunglück in Chile, das auf allen Kanälen Hochkonjunktur hatte). Das jedoch sieht Lütz als negativ. Es wurden sehr viele Experten zu Rate gezogen von denen jeder Massenhaft Tipps abgab, wie die Kumpel sich nach der Befreiung fühlen und verhalten würden. Die große Solidarität der Menschen in Chile habe diese Menschen vor größeren Beeinträchtigungen geschützt. Auf die Frage ob er die Aussage „Tyrannei der Normalität“ ernst meine, antwortet Lütz das es ihm sehr ernst sei. Dass der Fall Sarrazin dies auch gezeigt habe. Lütz hat das Buch nicht gelesen, jedoch einige Rezensionen in denen einige problematische Aspekte angesprochen werden. Er kritisiert, dass das Buch zur Staatsaffäre gemacht wurde und ein Politiker, der auf einen Posten berufen ist seinen Job verliert, weil er sich öffentlich unliebsam äußert. Lütz sagt, das zeige Deutsche als Musterschüler der Political Correctness über die Nachbarländer den Kopf schütteln. Das sei die Tyrannei der sogenannten Normalität, und sie werde immer tyrannischer. Welt online fragt ob dies nicht immer so war. Lütz erinnert an den Philosophen Robert Spaemann und dass man sich in den als spießig verschrieenen 50er Jahren viel freier äußern konnte als heute. Das sei nicht sehr gesund für den öffentlichen Diskurs. Reden von Politikern werden fast nur noch nach dem Aspekt abgesucht, ob bitte gesagt wurde, ob nichts „falsches“ gesagt wurde oder etwas nicht gesagt werden durfte. Politikmüdigkeit sei bei dieser Entwicklung schon fast ein Zeichen des guten Geschmacks. Die Welt kritisiert, dass das nach Kabarett klinge, wo Lütz mit diesen Thesen auftritt. Sie fragt, ob es nicht sehr gewagt sei, wenn der Chefarzt eines psychiatrischen Krankenhauses über so ein Thema Witze mache. Lütz meint dazu, dass Lachen gesund sei und sogar heilen könne. Vor 30 Jahren habe er eine Gruppe von Behinderten und nicht behinderten Jugendlichen gegründet und von ihnen gelernt, dass Behinderte geradezu ein Recht darauf habe, dass man über sie lacht, wenn sie witzig sind. Er sagt außerdem, dass Menschen, die ihre Außergewöhnlichkeit offen leben meist erheblich interessanter sind als alle Normopathen, die so normal sind, dass es weh tut. Welt online will daraufhin wissen, ob nicht alle psychisch kranken Recht auf Ernst haben. Lütz meint dazu, das dass Problem ist, dass über diese Menschen meistens nur bei Feierstunden gesprochen wird. Damit würden sie aber aus der Normalgesellschaft ausgegrenzt, denn so erreiche man nur die üblichen Verdächtigen. Lütz Ziel ist es unterhaltsam, allgemeinverständlich und so knapp wie möglich alle psychischen Krankheiten dar zu stellen. Ein alerter Manager, der nie ein Psycho- Buch in die Hand nehmen würde, und das nun liest, weil es ein unterhaltsamer Bestseller ist, würde danach vielleicht zum ersten Mal seinen schizophrenen Vetter anrufen, weil er jetzt weiß, dass dieser gar nicht so verrückt sei wie er dachte.
Welt online fragt nach, ob das Buch eine Art Therapie oder ein Rezept sei. Lütz antwortet darauf, dass es zuerst zur Eigen- Therapie sei. Tatsächlich haben ihm aber auch Patienten geschrieben, sie hätten zum ersten Mal ihre eigene Krankheit verstanden. Auch Angehörige schreiben Lütz, dass sie nun ihre Lieben besser verstehen würden und ihnen gewisse Dinge verzeihen können. Z.B über die These, dass die Eltern an allem Schuld seien. Dies ist nun schon lange widerlegt, spukt aber immer noch in Köpfen umher. Lütz wird gefragt, wieso er außer Medizin auch Philosophie und Theologie studierte. Ob er Psychotherapeuten Seelsorger hätte werden wollen. Dieser antwortet jedoch darauf, dass das Gegenteil der Fall sei. Er ist dafür, beides zu trennen. Psychotherapie ist eine künstliche, zielgerichtete und manipulative Beziehung auf Zeit für Geld. Weder Liebe noch der Sinn des Lebens seien für Geld zu haben. Seelsorge sei eine existenzielle Beziehung bei der sich der Seelsorger nicht hinter Methoden verstecken dürfe, sondern mit seinem Glauben dem anderen ein echtes gegenüber sein müsse. Wer dies verbinde, laufe Gefahr, zum Guru zu werden und Anhänger zu produzieren. So etwas konnte man Bei Eugen Drewermann und bei Pfarrer Fliege beobachten. Sie sollten sich selbst eigentlich überflüssig machen. Der Seelsorger sei dann gut, wenn er sich selbst durchscheinend macht und für den Glanz Gottes und die Menschen nicht durch sich selbst blendet. Ein Psychotherapeut ist dann gut, wenn er möglichst schnell dafür sorgt, dass sich der Scheinwerfer der Aufmerksamkeit auf die Fähigkeit und Kräfte des Patienten richtet, die dieser ausgeblendet hat, weil er bloß noch seine Probleme und Defizite sah. Welt Online fragt zu letzte, wie Lütz damit klar komme, dass seriöse Wissenschaft und Wunderglaube sich gegenseitig ausschließen. Er antwortet darauf, dass es so nicht ist. Er habe manch mal den Eindruck, Theologen hätten viel mehr Probleme mit Wundern als Wissenschaftler. Im Grunde sei es aber genau umgekehrt. Wissenschaftler seien niemals nur Buchhalter ihres Wissens, sondern sie wissen, dass es etwas jenseits der Grenzen des Horizontes ihres Wissens gibt.

Quelle: http://www.welt.de/debatte/a … yrannei-der-Normalitaet.html

Ich fand das Interview sehr gut und dachte mir, dass es vielleicht einige von euch interessieren könnte, darum habe ich diese Zusammenfassung geschrieben. Sie ist länger als es sich für eine Inhaltsangabe gehört, das weiß ich selbst, aber wir sind hier nicht in der Schule und ich wollte so viel wie nur möglich aus dem Interview in meinem Text verpacken.

*uah* Endlich fertig! Ich bin seit ewigkeiten aus der Schule raus und jetzt schreibe ich doch wirklich noch mal eine Inhaltsangabe aus "der Welt". Ja ja, wenn mein Lehrer das wüsste... er würde mir die 2 wieder weg nehmen wenn er das sieht rofl
******001 Mann
263 Beiträge
Danke für den ausführlichen Beitrag!
Ich mag sein Buch auch. Jeder sollte es lesen, denn es erweitert den geistigen Horizont und macht uns ein Stück toleranter. Mir fällt, wenn ich daran zurück denke, immer wieder eine Sequenz ein. Er sagt dort sinngemäß, dass die Menschen sich tagtäglich maskieren und gesellschaftlichen Normen unterwerfen und das sie nur an Karneval ihre wahre, individuelle Persönlichkeit zeigen können.
Und er hat wirklich Recht! Wir alle versuchen möglichst in der Menge unterzutauchen und bloß nicht aufzufallen. Das Modediktat und der Mainstream tun ihr übriges dazu. Im Grunde genommen dienen diese Instrumente, sowie dessen Verstärker, Werbung in den Medien, nur rein kommerziellen Zwecken, um nämlich eine möglichst breite Masse an Konsumenten gleichzeitig anzusprechen. Die wirklich schillernden Typen und unsere Individualität gehen dadurch aber verloren, weil wir unsere Persönlichkeit in ein "gesellschaftliches Korsett" zwängen und wie tote Fische mit dem Strom schwimmen.
Eine traurige Entwicklung, die dazu führen kann, dass wir eines Tages alle gleich aussehen. Der Trend besteht ja bereits in meinen Augen, denn viele Frauen lassen sich alle die gleichen, langweiligen Brüste einoperieren und die Männer erarbeiten sich im Fitnessstudio alle den gleichen langweiligen Oberkörper....
Etwas anderes fällt mir in diesem Zusammenhang auch wieder ein. Warum erkranken immer mehr Menschen an psychischen Leiden?
Ich denke es hängt mit der Gesellschaft, also mit uns allen, zusammen. Es ist eine Ellenbogengesellschaft in der nur noch eines zählt, zu funktionieren und mehr zu leisten als andere.
Dabei bleiben aber einige Menschen auf der Strecke, denn dort wo man sich ausschließlich über die eigene Leistung zu profilieren versucht und andere Mitmenschen nach unten drückt, ist es doch logisch, dass auch einige Menschen dort unten landen müssen. Es ist ähnlich den Mechanismen innerhalb eines Rudels. Es existieren Rangordnungskämpfe und auch dort gibt es einige Schwächere, die letztendlich ausgegrenzt werden und sich ganz hinten anstellen müssen. Vergleichbar wäre das mit einem Obdachlosen, der ebenfalls von unserer Gesellschaft ausgegrenzt und verachtet, bzw. missachtet wird. Wer gibt denn schon heute noch den Bettlern in der Stadt nur eine müden Euro? Klar, die betrügen ja und sind in Wirklichkeit gar nicht arm wird behauptet, um das eigene Gewissen zu beruhigen und um zu legitimieren nicht helfen zu müssen. Es ist unser dunkles "Es" mit seinen archaischen Instinkten und Trieben. Es taucht unbemerkt unter dem Deckmantel der Kultur auf, weil der Mensch nunmal, trotz seiner Kultur und seines Über-Ichs, auch ein halbes Tier ist und wohl auch dort seinen Ursprung hat. Ein weiteres Beispiel ist Geld im Allgemeinen. Es ist im Grunde genommen nichts weiteres, als der sublimierte Trieb nach Macht, denn Geld bedeutet Macht in Form von Bedürfnisbefriedigung.
******wen Frau
15.472 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich habe sein Buch ebenfalls gelesen und mich erinerseits köstlich darüber amüsiert, andererseits war ich sehr froh, dass (ähnlich wie Sarazzin) endlich jemand den Mut hat, sowas offen auszusprechen. Dass Mernschen auch mal unnormal sein dürfen, und wie denn bitte normal definiert sei. Ein Hoch auf das Anderssein quasi. Das hat mir sehr gefallen.
Sorry...
Meinen geistigen Horizont hat es nicht erweitert...vielleicht bin ich zu arrogant, aber ich habe meine eigene Meinung und brauch keinen Sarazzin der mir die schöne schlechte Welt in Stammtischpolemik erklärt..

Irgendwie ist mir seine wohlwollende Haltung zu Obdachlosen, psychisch kranken Menschen, Arbeitslosen und ähnlichen "Randexistenzen" entgangen...ich lass mich gern eines besseren belehren...
Und da wir grad in dieser Gruppe sind....Ich persönlich hab jeden Tag mit Leuten zu tun die aufgrund ihrer Erkrankung eben nicht arbeiten, mit Hartz 4 leben müssen,auch wenn das den wenigsten,zumindest von meinen Klienten gefällt...Aber was solls....alles arbeitsscheues Gesindel das sich lieber drei Pullover anziehen sollen bevor sie die Heizung aufdrehen..
******ura Frau
667 Beiträge
Themenersteller 
Schade
So viel Mühe und kaum Echo.
Ist der Text einfach zu lang, zu schwer oder einfach nur uninteressant?
*****rta Mann
40 Beiträge
Es tut mir leid das ich auf den artikel nicht geantwortet habe und nein zulang finde ich denn artikel nicht es ist nur etwas anstrengend weis auf schwarz zu lesen .

Hat vieleicht einer die isbm von dem buch vom lutz?
Wozu brachst du die denn?
Das Ding ist Platz 1 in den Bestsellerlisten... *zwinker*
*****rta Mann
40 Beiträge
In meinem Job gubt es auf solche Fragen immer die passende Antwort : Issoo

Aber Danke ich habs gefunden und auch gleich mal bestellt
Ist der Text einfach zu lang, zu schwer oder einfach nur uninteressant?

ich find ihn sehr uninteressant, kann mir aber vorstellen, dass er den meisten hier zu lange ist.

Lütz bewertet die Aufklärungsarbeit die die Witwe von Robert Enke (Fußballer) und sein Psychologe betrieben haben als positiv, denn oftmals werden psychische Krankheiten bei Selbstmorden gar nicht in Erwägung gezogen

Aha...hab ich aber noch nie von gehört, für mich ist jeder der sich umbringt irgendwo auch psychsich krank...


Dass der Fall Sarrazin dies auch gezeigt habe. Lütz hat das Buch nicht gelesen

das sind die Besten...etwas bewerten aber nicht lesen. Hätte er es gelesen, auch nur auszugsweise wüsste er was für ein Spinner der Vogel da ist.


Vor 30 Jahren habe er eine Gruppe von Behinderten und nicht behinderten Jugendlichen gegründet und von ihnen gelernt, dass Behinderte geradezu ein Recht darauf habe, dass man über sie lacht, wenn sie witzig sind.

Klar, wenn sie nen guten Witz erzählen, lach ich auch...aber wenn einer nicht wirklich essen kann und sabbert weil er nicht anders kann denke ich nicht das es dann ok ist zu lachen.
Tourette ist allerdings ne witzige Behinderung in meinen Augen...da bin ich richtig politisch inkorrekt.

Anonsten...nein, das Buch interessiert mich immernoch Null. Denn Fakt ist doch, ICH bin diejenige, die etwas an sich ändern will und da ist es mir doch scheiß egal wer nun normal ist und wer nicht...ich will mich gut fühlen und dafür ändere ich was.
******ura Frau
667 Beiträge
Themenersteller 
@*******ngel: danke dass du dir trotzdem die mühe gemacht hast.

Dann bin ich wenigstens nicht die einzige die sich wundert, wieso er was zum Buch sagt obwohl er es nicht gelesen hat gg

Mit ging es in dem Interview eher um den Zwang normal zu sein als über den Typen (sooo prickelnd finde ich den nämlich nicht wirklich).
Mit ging es in dem Interview eher um den Zwang normal zu sein als über den Typen

Wie wir ja alle wissen...irgendwie kann man "normal" nicht definieren.
Das ist so subjektiv...
******ura Frau
667 Beiträge
Themenersteller 
Das empfinde ich nur als dahergesagtes Gewurschtel.
Es gibt schon ein normal. Mich nervt nur dieses pseudo tolerante. Wenn jmd selbst was hat, sollen das bitte alle akzeptieren, wenns bei jmd anderen nicht mit der eigenen Meinung zusammen passt, dann ists gleich Schrecklich.
dahergesagtes gewurschtel?

naja, ich glaube schon das Normalität ein subjektives Empfinden ist...
Ist normal das was ne masse als normal bezeichnet?

Glaube ich nicht. Hitler hat damals Riesenscheiße gebaut und die meisten fanden es hier ok. Und das war geisteskrank was damals geschehen konnte.

Manche empfinden das Stillen eines Kindes als abartig, andere als völlig normal.

Andere denken Natursekt sei ne stinknormale nicht ausgefallene Sexpraktik...andere kotzen beim gedanken daran...
******ura Frau
667 Beiträge
Themenersteller 
Du empfindest doch das normal, was du als normal empfindest, oder?
Also gibt es doch ein normal für dich.
Du kannst doch auch recht von unrecht entscheiden.
Es geht um das persönliche. Was mir hier im Joy auf den Keks geht ist, dass man alles so wahnsinnig allgemein halten muss, bloß nicht an ecken darf weil man mal sagt: Ich finde das nicht gut.
Es geht um dein persönliches normal und wie du damit umgehst.

Ich kann dir sagen, dass meine Oma (sie ist aus Deutschland) das gar nicht gut fand. Aber wenn sie den Mund aufgemacht hätte, wäre sie auch tot. Ihr Bruder ist im Krieg gestorben, ihre Mutter bei ihrer Geburt und ihr Vater war Blind, was damals hieß so gut wie tot. Da nimmt man die Probleme von anderen eben nicht so wahr wie man das im Rückblick hätte tun können. Aber es Menschen übel zu nehmen, weil sie sich nicht gegen die Nazis gestellt haben finde ich nicht ok. Als sie bemerkt haben, dass da was nicht stimmt, war es schon längst zu spät und sie haben nur versucht die eigene Haut zu retten. Das versuchen wir doch alle, oder? Das macht einen nicht zu einem schlechteren Menschen.

Als sie die ersten Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; denn ich war kein Kommunist. Als sie die ersten Juden holten, habe ich geschwiegen; denn ich war kein Jude. Als sie die ersten Katholiken holten, habe ich geschwiegen; denn ich war kein Katholik. Als sie mich holten, war niemand mehr da, der seine Stimme hätte erheben können.
Das ist von Martin Niemöller.
*******ende Frau
2.685 Beiträge
Ich fand das Buch anspruchlos und einfach unpassend.Es gibt sicherlich bessere Autoren die sich mit den Themen der Randgruppen auseinander gesetzt haben.Gelesen und direkt weiterverschenkt.
Ja, la_ricura
Du empfindest doch das normal, was du als normal empfindest, oder?

was anderes hab ich doch nciht gesagt, wenn ich schreibe, das normal ist was man selbst als normal empfindet (subjektiv)...deswegen kann man es nicht allgemein definieren....
Klar soweit?
******ura Frau
667 Beiträge
Themenersteller 
Na ich habs gesagt weil du es wieder allgemein gehalten hast.
Vorher... nicht jetzt...
*mrgreen*

Hey, aber wir sind uns einig...auch mal was...
Ich dachte das Wörtchen "subjektiv" reißt alles raus, dass es nicht allgemein klingt, aber nun ja, virtuelle Welt eben.
******ura Frau
667 Beiträge
Themenersteller 
*haumichwech* ja Internet eben... völlig ohne Betonung oder Emotionen gg
******001 Mann
263 Beiträge
Na ja, es ist ja auch kein Fachbuch, sondern allgemeinverständliche Literatur für jedermann. Den Bezug, das wir uns tagtäglich in Masken und Korsette zwängen und unsere Autentizität und unseren Individualismus immer mehr aufgeben finde ich durchaus gelungen und auch realitätsnah. Menschlichkeit bleibt immermehr auf der Strecke. Das produziert Randgruppen und forciert geistige Erkrankungen.
Ich fand es interessant.
******ura Frau
667 Beiträge
Themenersteller 
Ok, ein letztes mal.
Ich mag weder über den Mann, noch das Buch sprechen, das interessante um das es mir geht, ist der Zwang normal zu sein. Ich will keine von diesen ewigen was ist normal? Diskussionen vom Zaun brechen, denn die hängen mir zum Hals raus.
Mich interessierts wie ihr mit den Zwängen der Gesellschaft umgeht, vor allem was die Psychischenkrankheiten angeht oder bestimmte Verhaltensweisen.
******001 Mann
263 Beiträge
Wir alle unterliegen nunmal den Gesetzmäßigkeiten und den Zwängen, die uns durch kulturelle Formate auferlegt werden.
Kultur ist, bewiesenermaßen künstlich erzeugt und bildet, projeziert in unserem "Über-Ich" (Gewissen, Moral, Ethik) ein Gegengewicht zu unserem "ES" (Instinkte, Triebe, das Tierische in uns).
Sämtliche Vorteile die uns die Kultur beschert (Sicherheit durch Schutz der Gruppe, denn das Kollektiv ist nunmal stärker als jedes Individuum) bedingen auch zugleich das tagtägliche Unterdrücken unserer Triebe und unserer Instinkte, die evolutionsbedingt ebenfalls mächtige Bestandteile eines jeden Menschen sind.
Dennoch glaube ich, dass du unter dem Zwang "Normal" zu sein etwas anderes verstehst, als die Diskrepanz und das Gefangensein unseres Wesens mit dem permantenten Konflikt zwischen Moral (Über-Ich) und Trieb (ES).
Was bedeutet es denn "normal" zu sein und was ist überhaupt "normal"? "Normal" zu sein bedeutet nicht aufzufallen und seine Individualität so zu beschneiden bis er dem Durchschnitt des kollektiven Wahnsinns entspricht.
Wer aber bestimmt eigentlich was derzeit kulturell als "normal" gilt?
Es sind nicht wir selbst, sondern es ist eine Doktrin der Industrie, die über die omnipräsente Allmacht der Medienlandschaft kapitalistische Grundsätze und Maxime durchsetzt. Es geht auch hier wieder um Triebe; nämlich um den sublimierten Trieb nach Macht, der sich innerhalb unserer Kultur in Form von "Geld" und "Kommerz" darstellt. Geld bedeutet Macht, denn mit Geld lassen sich Bedürfnisse erfüllen. Klar liegt es dann im Bestreben unserer Kultur durch das Erzeugen von "Normen" eine möglichst breite Masse an Konsumenten zu erreichen, indem man sie bündelt, wie man am Modediktat unschwer erkennen kann. Es wird ein künstliches Ideal erzeugt und wir alle werden dazu ermuntert diesem Idealbild zu entsprechen. Auf der Strecke bleibt unsere Individualität. Wir werden gleich gemacht.
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